Abwicklungsregeln

 

 

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Mit diesem Dokument können Sie das Verhalten von Abwicklungen (Verlust bei Biegungen, Biegemethoden, Dicken usw.) definieren.

 

Erstellungsphasen / Verwendung:

 

Erstellen Sie ein neues Dokument, indem Sie auf das Symbol klicken. Klicken Sie dann auf das Symbol auf der Registerkarte Speziell.

 

  1. Abwicklungsregeln müssen in mehreren Rubriken wie unten beschrieben definiert werden:

     

  2. Speichern Sie und checken Sie dieses Dokument ein.

 

 

  • Wenn dieses Dokument eingecheckt ist, wird es in der Dropdown-Liste der vordefinierten Regeln über den Befehl Abwicklungsregeln des Blechs aufgelistet.

  • Um ein Biegewerkzeug unabhängig vom Biegeradius zu erzwingen, wählen Sie den Befehl Abwicklungsregeln in den vordefinierten Regeln des Blechs aus.

 

 

Die Registerkarte "Tabelle" umfasst folgende verschiedene Rubriken:

 

  • Allgemeine Eigenschaften:

 

  • Geben Sie die Beschreibung der Abwicklungsregel ein.

  • Geben Sie die Teilenummer der Abwicklungsregel ein.

  • Tabellendefinitionsmethode: Der ausgewählte Modus ermöglicht es, Tabellen gemäß Ihren Auswahlen zu vervollständigen, durch Eingabe von Dicke, Radien und den entsprechenden Werkzeugen oder durch Eingabe des Verhältnis Radius/Dicke.

  • Standardaufbiegungsmethode: Sie können diese Option wahlweise aktivieren oder deaktivieren. Wenn aktiviert, wählen Sie eine der vorgeschlagenen Methoden aus. Falls die Aufbiegungsmethode für die gewählten Dicke, den gewählten Radius nicht definiert ist, wird in diesem Fall die Standardmethode verwendet. Andernfalls schlägt das Aufbiegen fehl.

 

Alle Blechformungsprozesse führen zu einer Verformung des Materials. Diese Verzerrungen veranlassen das Material, sich zu verlängern oder zusammenzuziehen.

 

Es gibt zwei Hauptmodi zum Berechnen von Verlusten bei Biegungen:

 

- Berechnungen mit neutraler Faser:

Die Blechlänge wird an der neutralen Faser als konstant betrachtet. Die neutrale Faserposition ändert sich jedoch in Bezug auf die Material- oder Biegungseigenschaften entlang der Dicke.

 

Unter der neutralen Faser wird das Material komprimiert, auf der neutralen Faser wird es gestreckt.

 

Die grundlegendste Methode ist, die anzuwendende neutrale Faser direkt bereitzustellen (K-Faktor, Position der neutralen Faser). Es gibt jedoch auch andere Methoden für die Berechnung dieses Koeffizienten, abhängig vom Material, der Stärke und dem Biegeradius (DIN 6935).

 

Eine andere Möglichkeit besteht darin, diese Koeffizienten in Tabellen zu speichern, die auf dem Material, der Stärke, dem Biegeradius und dem Biegungswerkzeug basieren.

 

 

Charakteristische Längen für die Berechnung von neutralen Fasern

 

- Verlustberechnungen bei Entwurf:

Die Länge des abgewickelten Blechs wird an die internen oder externen Flächenlängen angepasst, die zum Beseitigen von Biegungen verlängert werden.

Es gibt drei Arten von Berechnungen: interne, externe oder tangentiale Bemaßung.

Interne Bemaßung

Verlustberechnung auf Schräge für interne Bemaßung:

Externe Bemaßung

Verlustberechnung auf Schräge für externe Bemaßung:

Tangentiale Bemaßung (intern oder extern)

Verlustberechnung auf Schräge für externe tangentiale Bemaßung:

 

  • K-Faktor: Dieser Faktor entspricht der Position der neutralen Faser.

 

  • Korrektur: Zusätzliche Verluste können auch auf die Ergebnisse verschiedener Berechnungsmodi angewendet werden (Korrektur), deren Werte ebenfalls vom Material, von der Stärke, vom Biegeradius und vom verwendeten Biegungswerkzeug abhängen können. Deshalb werden diese Werte im Allgemeinen in Tabellen gespeichert.

 

  • Aufbiegungsmethode für Falzbiegungen: Sie können diese Option wahlweise aktivieren oder deaktivieren. Falzbiegungen werden häufig mit Nennwerten für interne Radien und von Biegewinkel entworfen, die in den Aufbiegungstabellen nicht definiert sind. Dies führt zu einem Fehlschlagen bei der Abwicklungsoperation oder einer nicht angepassten Abwicklungsmethode für diese Art von Biegungen.

Wenn diese Option aktiviert ist, erfolgt eine genaue Berechnung der Aufbiegungslänge für diese Art von Biegungen.

Diese Option bewirkt, dass die Abwicklungslängen für diese Art von Biegungen genau berechnet werden.

Diese Option ist standardmäßig in den flachen Abwicklungsregeln definiert, die mit der mechanischen Bibliothek bereitgestellt werden (interne, externe und Tangentenbemaßungen).

 

 

Falzbiegungen sind Biegungen, die mit dem Befehl Blech - Falzbiegung erstellt werden. Biegungen, die von einer importierten Form stammen und mit dem Befehl Blech > Blecherkennung in Blech umgewandelt werden, können nicht als Falzbiegungen erkannt werden.

 

 

  • Tabellen:

  • In die erste Tabelle (grüner Hintergrund) geben Sie die verschiedenen Blechdicken ein, oder, wenn "Verhältnis" ausgewählt ist, die verschiedenen Verhältnisse von Radius/Dicke.

  • Wenn Paar ausgewählt ist, geben Sie die verschiedenen Radien und die entsprechenden Werkzeuge zur Verwendung in die mittlere Tabelle ein (gelber Hintergrund). Diese Werkzeuge müssen auf der Registerkarte Biegewerkzeuge definiert sein.

  • Geben Sie die verschiedenen Winkel, Aufbiegungsmethoden, K-Faktoren und die Korrektur für jeden Winkel ein. (Tabelle mit orangefarbenem Hintergrund).

  • Aktivieren Sie Interpolationswinkel, damit die Aufbiegungsmethode eine Lösung für nicht eingegebene Winkel findet.

 

 

  • Nachdem Sie die 2 ersten Winkel (z. B. 0° und 15°) eingegeben haben, verwenden Sie den Kontextbefehl "Vollständig", um automatisch Winkel bis zu 180° hinzufügen, bei denen der gleiche Abstand eingehalten wird.

  • Bevorzugte Biegewerkzeuge: Für eine gegebene Stärke können mehrere Abwicklungsprozesse mit dem gleichen Radius definiert worden sein. In diesem Fall schlägt das Abwickeln fehl, da TopSolid keine Abwicklungsregel für die entsprechenden Biegungen finden kann (wenn nicht standardmäßig eine Methode definiert wurde).

In der Spalte Bevorzugt der Tabelle Biegungsprozesse (gelber Hintergrund) kann ein Werkzeug als bevorzugtes Werkzeug ausgewählt werden.

Wenn ein Prozess als bevorzugter Prozess definiert ist und mehrere Werkzeuge verfügbar sind, verwendet TopSolid das bevorzugte.

Sie können mehrere Prozesse in der gleichen Spalte aktivieren (es kann verschiedene Radiuswerte für die gleiche Dicke geben), aber wenn mehrere Prozesse mit dem gleichen Radius als bevorzugte Prozesse definiert sind, zeigt TopSolid eine Meldung an.

Wenn mehrere Prozesse für den gleichen Radius als bevorzugte Prozesse definiert sind, verwendet TopSolid beim Abwickeln den ersten Prozess, der gefunden wird.

Für eine gegebene Biegung kann ein anderes Biegewerkzeug als das bevorzugte Werkzeug erzwungen werden.

  • Um in der Lage zu sein, Biegungen einzugeben und Berechnungen anzustellen, die die neuen Tabellen von Trumpf, LVD,.. vorgeben, kann ein realer Radius der Biegung für jeden Winkel in den Abwicklungsregeln eingegeben werden. Dieser Radius ist optional.

Er kann nur für interne oder externe Methoden der Tangentegröße eingegeben werden. Für andere Methoden macht dies keinen Sinn und die Spalte wird entfernt.

Wenn dieser Wert eingegeben wird, wird die Abwicklung so berechnet, als wenn das Bauteil mit diesem Radiuswert entworfen werden würde.

Für Biegungswinkel < 90°, wie im unten angefügten Schema aufgeführt, folgt die Kalkulation den [AC]-Punkten anstatt der Größe der Tangente, die den [AB]-Punkten folgt, die dem entsprechend erstellten Radius entspricht.

Für Biegungswinkel > 90° verändert sich die Kalkulation nicht und entspricht der externen oder internen Größe der Tangente.

Anmerkungen zur Biegung werden den realen Radiuswert anzeigen (Radius, abgerollte Größe, k-Faktor oder Ähnliches). Somit wird der angezeigte Radius einen anderen Wert in Bezug auf die Biegungswinkel haben. Es wird empfohlen, auch die Biegungswerkzeuge in der Anmerkungen zur Biegung anzuzeigen.

Auch die Ursprungsbegrenzungen werden in der abgerollten Größe angezeigt, die dem realen Radiuswert entsprechen.

Beim Entwerfen des Bauteils ist der verwendeten Radius nicht wichtig. Es wird empfohlen, den assoziierten Radius des Biegewerkzeugs zu nutzen. Die Option automatischer Radius erlaubt es, diesen Wert automatisch zu erhalten.

 

 

 

 

Die Registerkarte "Biegewerkzeuge" umfasst folgende verschiedene Rubriken:

 

  • Tabelle: Definieren Sie die verschiedenen Werkzeuge, die Sie benutzen möchten. Diese müssen eine andere Beschreibung haben, können jedoch den gleichen Radius haben. So kann beispielsweise der 2-mm-Radius zwei unterschiedliches VEs von 12 mm verwenden, eine für Luftprägung und eine für Prägung. Die VE- und Flanschbreiten sind nicht wesentlich.

 

Di: Dicke des Blechs.

R: Der "theoretische" Radius von Biegungen, der automatisch dem Werkzeug zugeordnet wird. Wenn das Blech abgewickelt wird, ordnet TopSolid das Werkzeug dem gleichen Radius für jede Biegung zu. Dieser Radius ist nicht der Radius des Biegestempels oder des echten erreichten Radius, der auch vom Biegewinkel abhängt. Im Allgemeinen wird diese Eigenschaft nur selten in Anspruch genommen, da die globale VE für das Abwickeln erzwungen wird.

Mit Amada-Tabellen wird dieser Radius für jede VE angegeben.

Mit den neuesten Trumpf-Tabellen wird der reelle Radius für jeden Winkel angegeben.

V: VE-Breite.

B: Grenzbreite. Sie gibt den Mindestabstand zwischen der Mitte der Biegung und der Grenze des Bauteils an, der für das VE verwendet werden kann.

Dieser Wert wird von TopSolid nicht verwendet, das Feld kann leer sein.

 

 

  • Priorität von Biegetypen: Wenn diese Option aktiviert ist, können Prioritäten für verschiedene Biegetypen definiert werden, indem der gewünschte Biegetyp ausgewählt und mit den blauen Pfeilen verschoben wird. Die Prioritäten werden nur verwendet, wenn zwei verschiedene Werkzeuge für den gleichen Radius verfügbar sind und wenn als Biegungsprozess für diesen Radius in (Registerkarte "Tabellen") "Kein Werkzeug" definiert ist.

 

 

Die Registerkarte "Prozess" umfasst folgende verschiedene Rubriken:

 

Über diese Registerkarte haben Sie Zugriff auf Bearbeitungseigenschaften für entwickelbare oder "fast entwickelbare" Oberflächen.

Definitionen für entwickelbare Oberflächen:

Es gibt sehr viele Definitionsmöglichkeiten, aber intuitiv kann jede Oberfläche, die mit einer erhabenen Oberfläche zwischen zwei Kurven oder einer Kurve und einem Punkt erstellt werden kann, als entwickelbar für die Abwicklungsoperation betrachtet werden.

Beispiele für entwickelbare Oberflächen:

- Zylinder

- Kegel

- Extrudierte Flächen

- Geneigte Zylinder

- Geneigte Kegel

- Geneigte Rohre

- Spirale

Charakteristisch für diese Flächen sind die linearen Schnittkurven in einer oder zwei der Hauptrichtungen.

Eine Fläche ist nicht abwickelbar, wenn an einer oder allen Schnittkurven alle Normalen auf der Fläche Parallelen sind. Im entgegengesetzten Fall wird die Oberfläche als "quasi entwickelbar" bezeichnet. TopSolid ermöglicht es, diese Art von Oberflächen abzuwickeln, aber sie werden durch Hinzufügen einer zusätzlichen Verformung geändert, sodass sie nicht streng "rollbar" sind.

Bei einem Übergangsbauteil ist es manchmal erforderlich, diese Art von Fläche zu verwenden, wenn die zusätzliche Verformung gering ist. In diesem Fall fügen wir ein paar wir ein paar Zwischenfaltlinien hinzu, um eine Fertigung durch Knitterflächen zu ermöglichen. Wenn die Verformung zu bedeutend ist, dann entspricht die in der Fertigung erstellte Form nicht genau der ursprünglichen Fläche, die zur Erstellung der Abwicklung verwendet wurde.

    • Biegeradius begrenzen: Dieser Wert gibt den maximalen Radius an, ab dem zylindrische Oberflächen nicht mehr gebogen, sondern gerollt oder geknittert werden.

    • Rollen: Dieser Wert gibt an, dass entwickelbare Oberflächen unter Verwendung der zugehörigen Näherungstoleranz entrollt werden müssen. Warnung: Für kleine Oberflächen (und insbesondere für Kegel) ist der vorgeschlagene Standardwert (0,01 mm) ein bisschen zu groß und kann punktuell auf 0,001 mm reduziert werden.

    • Brechen: In diesem Abschnitt wird angegeben, dass entwickelbare Oberflächen geknittert, das heißt, in mehrere gebogene Bauteile zerlegt, werden müssen. Es ist möglich, eine Standardanzahl von Biegelinien anzugeben oder das System aufzufordern, die Anzahl der zu verwendenden Biegelinien unter Berücksichtigung des Abstandswerts zwischen den Linien automatisch zu berechnen. Dieser Abstand ist der gewährleistete Mindestwert; das bedeutet, dass zwei Linien mindestens diesen Abstand haben. Der Abstand wird bezüglich der Mitte der Oberfläche berechnet.

    • Abstand: Es ist möglich, die Anzahl der Biegelinien oder einen Abstand zwischen den Biegungen einzugeben. TopSolid berechnet dann automatisch die Anzahl der Biegelinien (immer >= 3, sodass zwei aufeinanderfolgende Biegungen nahe des Abstands in der Mitte der Biegungen sind, jedoch nie unterhalb dieses Abstands).

    • Zwischenbiegelinien: Diese Linien zerlegen die Oberflächen zwischen zwei Formkurven in zwei Dreiecke. Die Verwendung dieser Zwischenbiegelinien ist für das Abwickeln quasi-entwickelbarer Oberflächen erforderlich.

    • Alternierende Zwischenbiegelinien.

    • Innerer Biegeradius: Gibt den Biegeradius für jede geknitterte Linie an.

    • Aktivieren Sie Innerer Biegeradius ist gleich Dicke, falls erforderlich.